„Ihr seid nicht vergessen“

Das 19. Benefizkonzert mit Dresdner Kreuzchor und Jungem Sinfonieorchester war voller bewegender Momente, vor allem, weil eine junge Frau von den Problemen, die nach einer überstandene Krebserkrankung auftreten, eindrücklich berichtete.

Es ist nicht selbstverständlich, dass eine der größten und bekanntesten Kirchen Dresdens ihre Räumlichkeiten kostenlos für ein Konzert zur Verfügung stellt. Es ist auch nicht selbstverständlich, dass junge Musiker und Sänger ohne Gage in dieser Kirche singen und musizieren. Auch nicht, dass sich die Reihen so dicht mit Zuhörern füllen. Noch weniger selbstverständlich ist aber, dass eine junge Frau den Mut findet, vor all diesen Leuten offen über ihre durchlebte und überwundene – oder besser: überstandene – Krebserkrankung zu sprechen.

Die Rede der 18-jährigen Linda Quellmalz beim 19. Benefizkonzert des Sonnenstrahl e. V. Dresden war ganz sicher der berührendste Teil des Abends. Sie machte den Gästen deutlich, dass Krebs eben nicht mit Ende der Therapie im Krankenhaus überwunden ist. Sie sprach über Ängste und Unsicherheit, die verarbeitet werden müssen, damit man wieder ein normales Leben führen kann und dass es dazu Helfer und Begleiter braucht. Obwohl Linda im Kleinkindalter erkrankte, entschloss sie sich erst im Jugendalter dazu, eine Traumatherapie zu machen, weil sie merkte, dass sie in bestimmten Situationen anders reagierte als andere Jugendliche. Sie hatte seelische Wunden davongetragen. Auf ihrem Weg waren es unter anderem die psychosozialen Mitarbeiter des Sonnenstrahl, die sie und ihre Familie begleiteten. Eindrücklich schilderte sie ihre Entwicklung und versicherte den Zuhörern, dass sie mit ihrem Kommen ein wichtiges Anliegen unterstützten, nämlich die Nachsorge und Begleitung nach einer überstandenen Krebserkrankung bei Kindern und Jugendlichen.

Schon zu Beginn des Konzerts hatte Christian Behr, Superintendent der Kreuzkirche, die krebskranken Kinder und Jugendlichen wissen lassen „Ihr seid nicht vergessen. Viele kümmern sich um euch.“ Und auch Sozialministerin Barbara Klepsch machte deutlich, wie dankbar sie sei, die Schirmherrschaft für die Veranstaltung innehaben zu dürfen, um „auf diese Weise diese Arbeit unterstützen zu können“.

Künstlerisch gestaltet wurde der Konzertabend durch den Dresdner Kreuzchor und das Junge Sinfonieorchester am Landesgymnasium für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Das Junge Sinfonieorchester unter Leitung von Wolfgang Behrend führte in den Abend ein mit zwei Legenden von Antonín Dvořák und setzte fort mit einer Romanze von Dvořák für Violine und Orchester in f-Moll. Die junge Solistin Samira Dietze spielte den lieblichen Part der Violine mit Leidenschaft und Feingefühl und überzeugte durch eine starke Präsenz. Der Kreuzchor stimmte danach unter Leitung von Kantor Roderich Kreile eine Motette von Johann Sebastian Bach (Komm, Jesu, komm) an. Den klangvollen Abschluss bildete die Missa Sancta Nr. 2 in G-Dur von Carl Maria von Weber, die von Chor und Orchester gemeinsam dargeboten wurde. Unterstützend wirkten dabei die Gastsolisten Maria Perlt, Marlen Herzog, Sören Richter sowie Cornelius Uhle mit. Reichliche anderthalb Stunden später kam ein gelungenes, ausgewogenes Konzert zum Ende – voller bewegender Momente, andachtsvoller Worte und schöner Musik!

Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei allen Konzertgästen, die mit dem Kauf einer Karte für die psychosoziale Arbeit des Sonnenstrahl e. V. gespendet haben. Unser großer Dank gilt außerdem der Schirmherrin Barbara Klepsch sowie in besonderem Maße den jungen Künstlern von Dresdner Kreuzchor und Jungem Sinfonieorchester, die einen wundervollen Abend gestaltet haben. Nicht vergessen wollen wir natürlich die vielen Helfer, die mit uns zusammen diese Veranstaltung auf die Beine gestellt und zu einem vollen Erfolg gemacht haben!

Wir freuen uns schon auf 2018, in dem sich unser Benefizkonzert zum 20. Mail jähren wird, und hoffen, dass wir Sie alle wieder begrüßen dürfen.

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