Licht & Sterne. Wochenende für verwaiste Familien in Hainewalde.

In diesem Jahr fand unser Wochenende für Verwaiste Familien vom 26. bis 28. September 2025 in Hainewalde im Zittauer Gebirge statt. Dieses Selbsthilfeangebot führen wir jährlich gemeinsam mit dem Sächsischen Kinderpalliativzentrum (SKPZ) durch. Insgesamt nahmen fünfzehn Familien teil, die ihr Kind an Krebs oder eine andere schwere Erkrankung verloren haben.

Der Freitagabend ist immer dem Kennenlernen gewidmet. In einer vertrauensvollen Runde stellten sich die Familien vor und erzählten von ihren Kindern. Der Abend klang am Lagerfeuer aus.

Am Samstag waren wir in Herrnhut unterwegs: Für den Vormittag standen eine gemütliche Spazierrunde und eine Wanderung zur Auswahl. Zunächst bestiegen beide Gruppen den Altan auf dem Herrnhuter Hutberg und genossen die Aussicht über die weitläufige Gebirgslandschaft. Anschließend ging die Wandergruppe ein Stück auf dem Skulpturenpfad bis zur Eulmühle und von dort zur Herrnhuter Sterne Manufaktur. Die Spaziergruppe schlenderte durch Herrnhut und seinen Park und besuchte dabei einen Spielplatz. Zum Mittagessen trafen sich alle in der Herrnhuter Sterne Manufaktur.
Danach ging es kreativ weiter. Jede Familie bemalte die 25 Zacken eines Papiersterns und gestaltete sich so einen individuellen Familienstern. Die Kunstwerke verblieben zunächst in der Manufaktur, wo das Herrnhuter-Team sie zu den Zacken für den markanten Stern verarbeitete. Inzwischen wurden die fertigen Sterne an die Familien verschickt und erhellen nun in der dunklen Jahreszeit ihre Zuhause.

Zurück in Hainewalde gab es Kaffee und Kuchen. Anschließend wurde unser Gedenkritual vorbereitet. Jede Familie gestaltete einen Ballon bzw. die daran befestigten Bänder mit Gedanken und Botschaften für das verstorbene Kind. Gemeinsam ließen wir die Ballons steigen, begleitet von Gitarrenklängen. Der Wechsel von bewegenden Momenten und fröhlicher Gemeinschaft ist charakteristisch für unser Wochenende, aber auch für den Lebensalltag der Familien.

Nach dem Abendessen machten wir uns noch auf, um das Schloss Hainewalde zu besichtigen. Ein Förderverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, das beeindruckende Schloss vor dem Verfall zu retten und umfassend zu restaurieren. Wir nahmen dort an einer Kinderführung und einer Führung für Erwachsene teil und durften alle Ecken des dunklen Schlosses erkunden. Am Lagerfeuer klang der Abend wieder gemütlich aus.

Am Sonntag fand dann ein kleines Workshopprogramm statt. Während die Kinder gut vom Team betreut wurden, konnten die Erwachsenen wählen, ob sie ein Windlicht gestalten oder eine Holzlaterne bauen wollten. Zur inhaltlichen Trauerbewältigung wurden ein Schreibworkshop und ein Gesprächsspaziergang angeboten. Zur Entspannung gab es Ohr-Akupunktur. Das Wetter spielte bestens mit, sodass fast alles draußen stattfinden konnte. Zum Mittagessen fanden alle wieder zusammen, bevor es anschließend Abschied nehmen hieß.

 

Das Wochenende wurde aus Mitteln der Selbsthilfeförderung durch die Techniker Krankenkasse finanziert.